„Um die Wahrheit zu sagen: Ich bin kein professioneller ‚Literat‘. Aber eines Tages erwachte in mir ein tiefes Sehnen, das sich in eine brennende, mich umtreibende Frage verwandelte: Warum hat mein Volk kein eigenes Schriftsystem?“
So leitete Elisa (Wir geben ihm dieses biblische Pseudonym) seine Geschichte über die Anfänge seiner Mitarbeit in einem unserer Übersetzungsprojekte im Kaukasus ein. In unserem Gespräch erkannte ich Elisas grosse Hilfsbereitschaft, aber auch seine Abneigung zu sprechen. Seine Freundlichkeit kämpfte mit seiner festen Entschlossenheit, unerkannt zu bleiben. Erst nach meiner Zusicherung, dass sein Name nicht genannt würde, begann Elisa ungezwungen zu sprechen. Seine Worte waren eine von Herzen kommende Bestätigung für zwei bei kaukasischen Kulturen typische Eigenschaften: das grosse Verantwortungsgefühl und die Grosszügigkeit. Während dem halbstündigen Interview war ich die Fremde, die Elisas Hilfe brauchte, und er erwies sich als ein sehr wohlwollender Gastgeber, der mich in die besten Seiten seiner Kultur einführte. Ein Beispiel möge genügen: In vielen Kulturen des Kaukasus gilt es als unhöflich, einen Gast nach dem Grund seines Besuchs zu fragen. Ein Durchreisender kann während drei Tagen die Gastfreundschaft und den Schutz seines Gastgebers ohne Gegenleistung geniessen. Bleibt er länger, so wird er als Familienmitglied betrachtet und nimmt dann folgerichtig auch an der Arbeit im gemeinsamen Haushalt teil.
„Ich kann einem Schulkind das Lesen und das Schreiben beibringen“, beginnt er, seinen Standpunkt zu erklären, „aber was kommt danach? Nehmen wir an, in unserer Sprache existiert sogar ein Roman. Aber bevor das Kind mit dem Lesen des Romans beginnen kann, sollten wir ihm etwas anderes geben können. Schau die Bibel an! Hier haben wir nicht nur ein einziges Buch eines bestimmten Typs, wir haben eine ganze Bibliothek! Sie enthält so viel für die ganze Menschheit. Ich sehe es so: Zuerst geht man in den Kindergarten, dann in die Schule – und dann kommt die Religion! Ja, die Religion sollte den gleichen Wert wie die anderen Erziehungsschritte haben, weil sie alle dem gleichen Ziel dienen: das menschliche Wesen soll wirklich ein MENSCH werden. Kindergarten und Schule haben ihre Programme, aber die Religion steht über diesen. Der Koran sagt, dass man allen von Gott geschenkten Büchern Vertrauen schenken soll, nicht nur dem Koran. Der Mensch soll allen Propheten glauben, nicht nur einem unter ihnen. Wenn ich einem einzigen Propheten nicht glaube, dann bin ich kein echter Moslem. Es ist das grundlegende Ziel jeder Religion, dem Menschen zu helfen, wirklich Mensch zu werden. Gott hat Hunderte von Namen, und die Menschen rufen ihn unterschiedlich an. Und doch ist er EINER.
Die Bibel ist kein Märchen, sie ist ernsthafte Literatur, und sie zu übersetzen, ist keine Spielerei. Ja, es ist sehr schwierig, sie zu übersetzen. Manchmal sind da bloss 2-3 Textzeilen, aber ich denke tagelang darüber nach. So war es bei 1. Mose 1,6-7, wo steht: ‚Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste vom Wasser über der Feste‘. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass täglich 600 Millionen Tonnen Wasser als Regen auf die Erde fallen. Das ist aber nicht alles: Auch der Ozean ist Wasser. Wenn da nicht eine zweite Wasserschicht wäre, gäbe es keinen Wasserkreislauf und damit auch kein Leben auf der Erde. Wir alle leben dank dieser zweiten Wasserschicht. So hat Gott das sichtbare Wasser nicht vergebens von dem unsichtbaren getrennt. Diese Bedeutung im Text auszudrücken, war sehr schwierig, aber schliesslich gelang es mir doch. Ausführliche Kommentare bringen in diesen Fällen nichts – die Übersetzung selber muss knapp und klar sein; ein einziges falsches Wort kann den Leser zu einer falschen Interpretation führen.“
2018 wird das IBT für die nordkaukasischen Sprachen ein Seminar über das Engagement für die Bibel halten. Dafür brauchen wir finanzielle Mittel. Das Gesamtbudget beläuft sich auf CHF 5‘434.- Dieser Betrag deckt alle Kosten für 20 Teilnehmer (5 Tage, inkl. Reise, Unterkunft und Essen sowie zusätzliche Auslagen wie Internet). CHF 271.- decken die Kosten für einen Teilnehmer. Mit CHF 52.50 kann ein Tag für einen Teilnehmer bezahlt werden. Ihre Unterstützung mit Gebet und finanziellen Mitteln schätzen wir sehr.
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