„Nein, ich war keine Sprachwissenschaftlerin. Ich habe Medizin studiert und setzte meine Studien am Institut für Biologie an der Universität fort. Während langer Zeit stand meine Ausbildung im Konflikt mit meinem neuen christlichen Glauben. Die Geschichte von Jona und dem Walfisch war mir zum Beispiel ein richtiger Stolperstein. Als Biologin konnte ich nicht glauben, dass Jona drei Tage im Bauch des Walfisches war und dass er dort atmen und überleben konnte. Diese Episode blieb für mich ei
Nina fuhr fort: „Du hast mich gefragt, ob ich in den frühen 90er Jahren eingeladen worden sei, im kalmückischen Übersetzungsprojekt mitzuwirken, weil ich damals schon Christin war, während die grosse Mehrheit der Kalmücken in der nachsowjetischen Zeit Atheisten oder Buddhisten waren, was unsere traditionelle Religion ist. Ehrlich gesagt, denke ich nicht, dass mein Christsein damals reif genug war, um der Arbeit an der Bibelübersetzung zu genügen. Der Glaube war immer noch neu für mich, und ich verstand nicht viel davon.“
„Warst du denn bekannt für deine vertieften Kenntnisse in deiner Muttersprache?“ beharrte ich.
„Ja, das w
„Ich erinnere mich an eine interessante Episode bei meiner ersten Überprüfungsarbeit. Ich las den Anfang eines Übersetzungsentwurfs des Lukasevangeliums einer älteren Dame vor. Da rief sie plötzlich aus: ‚Das ist aber kein neuer Text. Ich erinnere mich daran, ihn in meiner Jugend gehört zu haben.‘ Ich war schockiert, das zu hören. Sie fuhr fort: ‚Als ich ein junges Mädchen war, las mir ein buddhistischer Priester genau diese Geschichte in einem buddhistischen Tempel vor.‘ Ich forschte weiter in dieser Angelegenheit. Es zeigte sich, dass die von Professor Pozdneev in den 1880er Jahren erarbeitete Übersetzung des Evangeliums ins Kalmückische, die noch in der alten todo bichig genannten Schrift geschrieben war, zusammen mit buddhistischer Literatur derselben Schriftart in einem buddhistischen Tempel aufbewahrt worden sein muss. In den Jahren des staatlichen Atheismus und der totalen religiösen Verwirrun
„In meiner Familie war mein Onkel der Einzige, der die alte Schrift lesen konnte. Er war Priester in einem buddhistischen khurul (Tempel). Bis jetzt habe ich selber noch nicht gelernt, sie zu lesen, weil das heutzutage nicht mehr nötig ist, basiert die heutige kalmückische Schrift doch auf dem kyrillischen Alphabet. Aber unser Exegeseberater Alexander hat die alte Schrift erlernt. Er will im vorrevolutionären Neuen Testament nach Hilfen bei Übersetzungsentscheidungen forschen und die dort verwendeten Schlüsselbegriffe mit denen in der neuen IBT-Übersetzung vergleichen können.“
„Aber nun will ich zum Grund meiner Mitarbeit im Projekt zurückkommen. Der damalige Exegeseberater sagte, dass die Bibelübersetzung die kalmückische Sprache neu beleben werde. Diese Worte erfreuten mein Herz so, dass ich sofort am Projekt teilnehmen wollte. Wusstest du, dass unsere kalmückische Sprache in Gefahr war und es immer noch ist? Unter Stalins Regime wurde die gesamte kalmückische Bevölkerung nach Sibirien deportiert. Dort bin ich geboren, dort verbrachte ich die ersten Jahre meiner Kindheit. Paradoxerweise sprachen wir in Sibirien kalmückisch; als wir aber in den 1950er Jahren wieder in unsere Heimat zurückkehren durften, hörten wir nach und nach auf, unsere Sprache zu benutzen. Wahrscheinlich hatten unsere Leute ein dringendes Bedürfnis, unsere ethnische Identität zu bewahren, während wir zerstreut unter anderen Völkern im Exil lebten. Nach der Rückkehr in das eigene Land wollten die kalmückischen Kommunisten jedoch ihre Loyalität zu Russland beweisen, und so wurde Russisch die vorherrschende Sprache in Kalmückien. Ich war 12 Jahre alt, als meine Familie von Sibirien zurückkehrte. Daheim sprachen wir weiterhin kalmückisch, aber Russisch war damals schon zur Sprache der Schulbildung geworden. Es gab nur zwei Lektionen pro Woche, in denen die kalmückische Sprache unterrichtet wurde. Als ich mit meiner Arbeit als
Nina bekräftigt, dass es für sie wirklich interessant ist, jetzt an der Überprüfung der alttestamentlichen Bücher zu arbeiten. (Das 5. Buch Moses ist dabei das neuste.) Der ganze Pentateuch soll der IBT-Abteilung für Veröffentlichungen in naher Zukunft übergeben werden. Ninas nächste Aufgabe wird die Überprüfung der Propheten Habakuk und Maleachi sein. Wir hoffen, dass die biblische Botschaft der alttestamentlichen Bücher eifrige junge und ältere Leserinnen und Leser finden wird.
Die Übersetzung und Überarbeitung eines Kapitels von Jesaja kostet uns CH 50.- Das Buch hat 66 Kapitel. Danke für die Unterstützung!
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