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„Was immer Menschen auch zustande bringen, es ist nie vollkommen. Selbst wenn wir höchst professionell vorgehen, besteht immer die Möglichkeit, dass die Zeit und eine neue Perspektive aufzeigen, was noch verbessert werden könnte. Dazu kommt, dass die Sprache und die Kultur nie statisch sind, und so muss die Übersetzung immer mit den Veränderungen Schritt halten. Die alten Griechen sagten: πάντα ρεῖ ‚Alles fliesst‘ – so ist es eben auch mit der Sprache und der Kultur. Und wir als Bibelübersetzer müssen das akzeptieren und uns danach ausrichten.
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Ich blätterte gerade im Tabassaranisch-Russischen Wörterbuch, das von Selina (Name geändert), einer tabassaranischen Sprachwissenschaftlerin, entwickelt worden ist, als mich ein Gedanke durchzuckte: „Auf Russisch bedeutet das Wort ‚ad‘ Hölle, während das gleiche Wort ‚ad‘ auf Tabassaranisch für Herrlichkeit steht… Fühlt sich das für tabassaranische Beter nicht merkwürdig an?“ Selina ist die Verständlichkeitsüberprüferin und die lokale Koordinatorin im IBT-Bibelübersetzungsprojekt, und ich wusste von ihr auch, dass sie eine Christin ist. Als ich ihr gegenüber meine Vermutung äusserte, dass sie in ihrer Kirche wohl die tabassaranische und nicht die russische Sprache brauche, lachte sie jedoch fröhlich über meine totale Ahnungslosigkeit. „Glaubst du wirklich, dass es in meinem Volk so viele Christen gibt, dass wir eine tabassaranisch sprechende Gemeinde führen könnten?“ fragte sie. „In unserem Übersetzungsteam gibt es gerade mal zwei Christen, den Übersetzer und mich. Alle anderen Team-Mitglieder sind Muslime wie die grosse Mehrheit unseres Volkes. Natürlich müssen wir eine russischsprachige Gemeinde besuchen.“
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Der vorliegende Band ist eine Zusammenstellung von IBT-Newslettern, die sich mit unseren verschiedenen Bibelübersetzungsprojekten befassen und von IBT-Mitarbeiterin Tanya Prokhorova im Laufe des letzten Jahrzehnts auf der Grundlage ihrer Interviews mit Projektmitarbeitern verfasst wurden. Der goldene Faden, der sich durch all diese Newsletter zieht, ist Tanjas Fokus auf das menschliche Gesicht von IBT. Es geht nicht nur darum, eine gute Übersetzung der Bibel in viele Sprachen zu erstellen (obwohl dies zweifellos ein wesentlicher Teil des Prozesses ist), sondern auch darum, Menschen zu dienen - vielen Menschen, verschiedenen Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen, die zufällig viele verschiedene Sprachen sprechen. Mit anderen Worten, das Endziel unserer Arbeit ist menschenzentriert, nicht buchzentriert. Und diese Übersetzungsarbeit wird nicht nur für Menschen gemacht, sondern auch von Menschen - wieder viele Menschen, verschiedene Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen...
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Während der Covid-19-Quarantäne war es nicht möglich, Trainingsseminare in Anwesenheit der Übersetzerinnen und Übersetzer abzuhalten. Deshalb wurde das geplante IBT-Seminar über die zwei Kleinen Propheten Habakuk und Maleachi als Videokonferenz durchgeführt. Diese zwei kurzen Bücher machen nur einen kleinen Teil der Bibel aus, es sind nur sieben Kapitel. So wollen wir in dieses virtuelle Seminar einsteigen und uns auf eine Diskussion über einen einzigen Vers konzentrieren, über Maleachi 2,2.
In der Zürcher Bibel von 2007 lautet der Vers: „Wenn ihr nicht hört und wenn ihr es euch nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu erweisen, spricht der HERR der Heerscharen, so schicke ich die Verfluchung unter euch und belege eure Segenssprüche mit einem Fluch! Und fürwahr, ich habe sie schon mit einem Fluch belegt, denn ihr nehmt es euch nicht zu Herzen!“
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Der alten buddhistischen Legende entsprechend begann Prinz Siddharta Gautama seinen geistlichen Weg, nachdem er zum ersten Mal einen alten, einen kranken und einen verstorbenen Menschen gesehen hatte. „Wofür leben wir, wenn wir alle zum Sterben bestimmt sind?“ fragte er sich. Diese ehrliche Fragen stand am Anfang einer der grossen Weltreligionen.
Verschiedene Zeugnisse zeigen uns, dass für viele Kurden, die Nachfolger Christi geworden sind, die Suche genau gleich begonnen hat. Für unseren langjährigen Übersetzer, den ältesten im Team, wie auch für ein jüngeres Teammitglied, das einige Jahre für die externe sprachwissenschaftliche Überprüfung der kurdischen Bibel verantwortlich war, begann der Weg zu Christus, als sie 8 oder 9 Jahre alt waren...